Psalms 129

Text: Psalm 129,1-8 Der 129. Psalm heißt In seiner Überschrift wieder: Ein Lied im höhern Chor. Er besteht aus zwei Teilen. Erstlich legt es der Mann GOttes dem ganzen Volk Israel in den Mund wie es sich seiner von Anfang her ausgestandenen Bedrängnis und der Aushilfe GOttes daraus erinnern solle, V.1-4. Hernach öffnet sich ihm eine wichtige Aussicht auf den frühzeitigen Untergang seiner Feinde, V.5-8. Die zwischen dem Schlangen= und Weibes=Samem gesetzte Feindschaft hat Vieles von den Bedrängnissen Israels von Jugend auf veranlaßt, und der Gram wider Zion hat auch dem Hause Davids viel Verfolgung zugezogen. Aber die Verheißung ist um deswillen nicht ausgeblieben. Eben unter der armen Gestalt ist der Teufel gefangen worden. Da er es meinte mit dem Hause Davids am Weitesten herunter gebracht zu haben, kam Der, der da kommen sollte, und zerstörte die Werke des Teufels. O, wie viel besser ists noch heute mit dem bedrängten und von der Welt verhaßten Zion es zu halten, als sich zum Arm der Gottlosen zu schlagen, der andere Trübsal anlegt. Wie noch heut zu Tage das Politische, die Regiments= und Reichs=Verfassung und das Kirchliche oder Religions Wesen genau in einander geflochten sind, so war es auch ehemals mit Israel und Zion. Man drängte Israel, und an Israel war man vornehmlich Zion gram und so ists noch. GOtt aber sei Dank, der uns alle Zeit Sieg gibt in Christo!
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